Nach einem langen Winter mit unzähligen Übungsstunden startete voller Erwartungen die Sommersaison für uns. Am Pfingstwochenende ging es nach Hamont zum internationalen Marsch- und Show-Wettstreit der Lage Landen.

Bereits am frühen Samstagmorgen startete der Bus Richtung Belgien. Zum ersten Mal seit vielen Jahren war dieser bis auf den letzten Platz besetzt. Viele unserer jungen Nachwuchsmusiker hatten im Winter so fleißig geübt, dass sie ihre Jugendzuguniform bekommen hatten und nun zum ersten Mal mit den "alten Hasen" auf große Fahrt durften. Dies sorgte auf der Hinfahrt für stündliche Toilettenpausen.

Gegen Nachmittag erreichten wir das altbekannte Posthorn in Hamont, welches der Treffpunkt bei diesem Großereignis ist. Bei einem Begrüßungsgetränk erhielten wir alle wichtigen Information und lernten unsere Vereinsbetreuerin für dieses Wochen kennen. Gemeinsam ging es dann zu unserer Unterkunft. Diese wurde in ein Matratzenlager verwandelt, wo alle nach kleinen Anfangsschwierigkeiten einen geeigneten Schlafplatz fanden.

Bei einer kleinen Übungseinheit konnten die letzten Fragen in der Show geklärt werden, bevor die umgestaltete Show zum ersten Mal einem großen Publikum präsentiert werden durfte. Voller Nervosität gingen die Spieler in Uniform an den Start. Endlich war es soweit und der Marktplatz gehörte für die nächsten 15 Minuten uns. Voller Konzentration und großer Motivation liefen die Spieler sehr gekonnt ihre Figuren. Im Anschluss an unsere eigene Präsentation war es Zeit, die anderen Vereine zu begutachten und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.

Ausschlafen war am Sonntag angesagt, da wir erst um 8.30 Uhr zum Frühstück mussten. Nach einer ausgiebigen Morgendusche ging es in die Uniform. Bei der allerletzten Probe vor der Wertung tankten alle noch ein wenig Sicherheit. Um nicht hungrig in diese Wertung zu gehen, gab es zum Mittag Pommes mit Geschnetzeltem und Salat und zum Nachtisch ein schönes Eis.

Gut Gestärkt und ohne die Uniform zu bekleckern war nun Disziplinen angesagt. Bei der Vorstellungsrunde über den Marktplatz waren die Zuschauertribünen bereits sehr gut gefüllt. Hier hatte auch der Jugendzug die Chance, sich von der besten Seite zu zeigen und seine Marschkünste den Zuschauern zu präsentieren. Bei der anschließenden Marschwertung hieß es höchste Konzentration. Der Parcours mit unterschiedlichen Ecken, Ausfallschritt und den beiden eingeübten Märschen wurde von den strengen Augen und Ohren der Wertungsrichter genauestens begutachtet. Bei dem plötzlichen Anhalten vor der Jury und dem Beenden der Präsentation konnten die Betreuer in strahlende Gesichter blicken. Alle waren mehr als zufrieden mit der Darbietung und wussten schon jetzt, dass sich das Üben im Winter wieder einmal gelohnt hatte.

Nach einer kurzen Pause standen alle erneut am Start. Diesmal sollte die Show gezeigt werden. Große Anspannung herrschte bei allen Spielern und auch den Betreuern, da niemand wusste, wie die neuen Showelemente von den Wertungsrichtern angenommen werden würden. Sehr synchron zeigten alle die lange einstudierten Elemente zur entsprechenden Musik.

Nun hieß es warten. Die Leistung war erbracht und bis zur Siegerehrung konnten sich alle noch ein wenig erholen und mit Lunchpaketen stärken.

Um 18.30 Uhr startete dann das Highlight des Wettbewerbs. Alle Vereine marschierten zur kleinen Siegerehrung auf, bei der die Punkte vergeben werden sollten. Voller Spannung herrschte Stille auf dem Platz und alle lauschten erwartungsvoll den Moderatoren.

Es herrschte große Freude, als endlich die Ergebnisse aufgerufen wurden. Mit 85,95 Punkten, in der Marschwertung durften wir einen ersten Preis in Empfang nehmen. Als in der Show 86,71 Punkte folgten, war allen endgültig klar, dass dies eine hervorragende Leistung war.

Dieses sollte am Abend richtig gefeiert werden. Beim gemeinsamen Grillen wurde durch den aufkommenden Regen ein wenig zusammengerückt, bevor bei der Party im Posthorn die "Post abging". Ausgelassen wurde die Tanzfläche gestürmt und Groß und Klein feierten und tanzten zu unterschiedlicher Blasmusik.

Etwas müde aber überglücklich rollte unser Bus, natürlich mit Christian, dem besten Busfahrer der Welt, zurück nach Hattstedt.

Hier warteten bereits unsere Eltern und Fans. Für diese gaben wir noch ein kleines Willkommens-Ständchen, während Rune über den Live-Stream die Siegerehrung des 2. Tages verfolgte. Riesen groß war die Freude bei der Vergabe der Pokale. In der Showwertung erhielten wir erneut den Titel „ Champion der Lage Lagen“ für die Höchste Punktzahl in dieser Klasse. Mit unserer Marschwertung konnten wir einen hervorragenden dritten Platz erreichen. Schon jetzt dürfen wir uns über den Pokal freuen, den wir selbstverständlich nachgereicht bekommen und der unser Vereinsheim in Zukunft zieren wird. Mit dieser ausgezeichneten Nachricht ging ein erfolgreiches und vor allem schönes Wochenende zu Ende, auf das sich alle lange vorbereitet und gefreut hatten.

Für die reibungslose Organisation und die fürsorgliche Betreuung möchten wir uns bei dem Organisationsteam in Hamont sehr herzlich bedanken. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2020.

Melanie Falten